25.02.2020
Erweiterung des Pflegeheimes Saal

SAAL: In seiner Gemeinderatssitzung vom 03. 12.2019 hatte der Gemeinderat Saal a.d.Donau den Bauantrag der Fa. B+Z Projektbau 3 auf Erweiterung durch einen Anbau an das bestehende Gebäude des Senioren- und Pflegeheimes in Saal, Bahnhofstraße 30, zu behandeln. Der Gemeinderat stimmte dem Bauantrag mit 14 : 6 Stimmen zu. Da nun in Saal Unterschriftslisten ausliegen, in welchen der Gemeinderat und der Bürgermeister aufgefordert werden, ihren Beschluss zu überdenken, sieht sich die Gemeindeverwaltung dazu veranlasst, den Sachverhalt und den Bauantrag der Bevölkerung aufzuzeigen und darzustellen.

 

Bis Ende 2014 wurde das Pflege- und Seniorenheim in Saal durch die Rummelsberger Anstalten betrieben. Da die Rummelsberger Anstalten im Frühjahr 2014 bekanntgaben, dass diese das Pflege- und Altenheim in Saal schließen werden, bemühte sich Bürgermeister Christian Nerb um einen Nachfolger. In der Fa. B+Z Projektbau konnte dieser gefunden werden. Die Fa. B+Z Projektbau erwarb das Pflege- und Seniorenheim in Saal, erstellte 2015 einen neuen Anbau und sanierte das gesamte Gebäude. Betrieben wird das Pflege- und Seniorenheim seit 2015 durch die Arbeiterwohlfahrt (AWO). Im Pflege- und Seniorenheim sind 80 Plätze für Bewohner vorhanden. Weiter befindet sich im selben Gebäude eine RüstigenWG mit sechs Bewohnern.

 

Da das Pflege- und Seniorenheim mit 80 Plätzen durchgehend zu 100 % ausgelastet ist und fortwährend Wartelisten von Antragstellern, welche einen Heimplatz suchen, vorhanden sind, hat sich der Eigentümer des Gebäudes mit dem Betreiber, der AWO, entschlossen, einen Anbau zu erstellen, um die Kapazität zu erhöhen.

 

Bei dem Bauantrag handelt es sich um einen Anbau im Osten des bestehenden Gebäudes mit Erweiterung von zwei Stationen und einer Wohngruppe mit insgesamt 32 weiteren Plätzen.

Das Gebäude wird auf Privatgrund der Firma B+Z erstellt und es werden vorhandene Parkplätze und ein Gartenbereich mit vier großen Kastanienbäumen teilweise überbaut. Durch den Anbau müssen die vier Kastanienbäume gefällt werden.

 

Die Ausmaße des Anbaus im Osten, der direkt an den Nordostflügel des bestehenden Gebäudes an der Bahnhofstraße erstellt werden soll sind:

24,8 Meter lang, 18,94 Meter breit und 9,55 Meter hoch. Das Gebäude besteht aus einer Teilunterkellerung, einem Erdgeschoss und zwei Obergeschossen. Im Vergleich dazu, ist der bereits bestehende Anbau mit 28,30 Meter Länge und 17,74 Meter Breite um 33 m² größer.

 

Der Anbau soll auf einer Teilfläche erstellt werden, welche beim Bauantrag 2015 als Parkfläche für 35 Parkplätze einstimmig im Gemeinderat genehmigt worden war. Der damals genehmigte Parkplatz durch den Gemeinderat hätte mehr Fläche verbraucht, als der nun genehmigte Anbau bedarf und hätte zudem keinen erholsamen Freibereich geboten.

 

Bei dem jetzt genehmigten Anbau müssen die vier bestehenden Kastanienbäume zwar weichen, es wird jedoch im Osten und Süden des Gebäudes ein Garten zum Aufenthalt für die Bewohner neu angelegt. Es werden dort sechs neue Bäume gepflanzt sowie ein Freibereich mit Garten und Hochbeten auf einer Fläche im Osten mit 9,5 Meter x 19 Meter (180 m²) sowie im Süden mit 10 Meter x 27,50 Meter (275 m² ) angelegt. Aktuell besteht der angeblich so schöne Park aus den vier Kastanien und einer ungepflegten Rasenfläche auf einer Fläche von 28 Meter x 30 Meter (840 m²), auf welcher ein provisorisches Heizkraftwerk mit den Ausmaßen von ca. 10 x 9 Metern (90 m²) steht. Die angrenzende Fläche der Evangelischen Kirche wird durch den Anbau nicht berührt.

 

Der Gemeinde liegt ein Schreiben der AWO vor, in welchem diese bestätigen, dass der Anbau erforderlich ist und der bestehende Park mit den vier Kastanien, außer beim Sommerfest, im Prinzip von den Bewohnern nicht genutzt wird. Genutzt wird der Garten im westlichen Bereich des Alten- und Pflegeheimes (neben Rathaus), in dem sich Sitzgelegenheiten, Hochbeete und ein Streichelzoo befinden.

 

Aufgrund der Tatsache, dass durch den Anbau nutzbare Freiflächen verloren gehen, konnte durch Gespräche zwischen Bürgermeister Christian Nerb und Bauantragssteller erreicht werden, dass das Gebäude nicht wie geplant ein Flachdach erhält, sondern auf dem Dach ein Dachgarten entsteht, auf welchem den Bewohnern eine Freifläche mit Begrünung, Hochbeten, schattigen Sitzgelegenheiten und einer Sitzecke – Salettl-  auf eine Fläche von 24 x 19 Metern, also 456 m² angeboten wird. Dadurch entsteht durch den Anbau für die Bewohner des Pflege- und Seniorenheimes eine weitaus größere und schönere, nutzbare Freifläche, als das bisher der Fall ist. Zudem dürfte die Aussicht vom Dach der zweiten Etage über Saal zum Bahnhof sicher beeindruckend sein. Erreichbar ist der Dachgarten barrierefrei über das bestehende Gebäude durch einen Personenaufzug.  

 

Leider werden diese Argumente in dem Text auf den Unterschriftslisten den Bürgern nicht offenbart.